
Willkommen zu unserem neuesten Interview mit Simon Jurkschat, Entwicklungsingenieur von othermo GmbH. In einer Zeit rascher Veränderungen, insbesondere mit direkter Auswirkung auf die Wärme- und Energieversorgung der Wohnungswirtschaft, ist es immer erfolgskritischer für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ihre Heizungsanlagen zu optimieren und dies digital zu steuern. Dies bewirkt in nächster Konsequenz finanzielle Vorteile für Wohnungsunternehmen. Unser Ziel ist es, mit diesem Interview Ihnen wertvolles Wissen und praktische Ratschläge zu liefern, die Ihnen helfen, welches Potenzial in einer digital gesteuerten Optimierung von Heizungsanlagen liegt.
Bianca Skottki, EBZ Akademie: Stellen Sie doch gerne das Unternehmen othermo vor: Wie kann es die Wohnungswirtschaft unterstützen?
Simon Jurkschat, Othermo GmbH: Die othermo GmbH wurde 2018 von Dr. Dennis Metz basierend auf seiner Promotion über die Optimierung von thermischen Systemen gegründet. Aktuell die die othermo GmbH ca. 2000 Heizungsanlagen und Energiezentralen mit Leistungen von 35 kW bis > 1 MW digitalisiert und verarbeitet mehr als 200.000 Messwerte und Betriebsinformationen pro Minute.
Mit dem othermo-Gateway digitalisiert die othermo GmbH hersteller- und technologieübergreifend Heizungsanlagen, inkl. Zähler und Peripheriekomponenten (z.B. Pumpen). Anschließend haben Kund:innen Ihre Anlagen im Blick, werden bei Störungen mit Klartext-Fehlermeldungen informiert und sind in der Lage, per Fernzugriff ihre Anlagen zu optimieren. So können 13% Energie und CO2 eingespart werden und 35% der Vor-Ort-Einsätze reduziert werden.
Bianca Skottki, EBZ Akademie: Was ist aktuell für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft die größte Herausforderung hinsichtlich der Anlagenoptimierung von Heizungsanlagen?
Simon Jurkschat, Othermo GmbH: Aktuell stellt die größte Herausforderung für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft im Bereich der Anlagenoptimierung von Heizungsanlagen die fehlende Standardisierung und die starken Abhängigkeiten von den individuellen Eigenschaften der Gebäude dar. Es gibt keine allgemeingültigen Parameter, die auf alle Anlagen anwendbar sind, da diese stark von den spezifischen Merkmalen der Immobilien abhängen. Jedes Gebäude hat unterschiedliche Anforderungen und Charakteristika, die eine maßgeschneiderte Herangehensweise erfordern. Zusätzlich zu dieser Herausforderung sind die jahreszeitlichen Schwankungen ein weiterer Faktor, der die schnelle und optimale Einstellung von Heizungsanlagen erschwert. Monteure stehen vor der Aufgabe, in kurzer Zeit, ohne Zeitverlauf eine individuelle Anpassung vorzunehmen, was angesichts der vielfältigen Gegebenheiten eine komplexe Aufgabe ist.
Eine zusätzliche Herausforderung ist es die verschiedenen Komponenten digital abzulesen, da die Hersteller unterschiedliche Schnittstellen verwenden, so erschwert die Vielfalt an Systemen und Protokollen eine einheitliche Datenerfassung und –interpretation, dies erschwert eine nahtlose Integration und ein ganzheitliches Monitoring.
Bianca Skottki, EBZ Akademie: Was würden Sie einem Wohnungsunternehmen raten, um sich schon heute besser auf die Anforderungen der Klimaneutralität vorzubereiten?
Simon Jurkschat, Othermo GmbH: Obwohl viele Wohnungswirtschaftliche Unternehmen bereits in Ihren Gebäudebestand investieren, sind damit häufig Unsicherheiten verbunden; Unsicherheiten bzgl. der Regulatorik, aber auch der Wirksamkeit der Maßnahmen. Einmal getätigte Investitionen bestimmen den Gebäudezustand i.d.R. langjährig. Darüber hinaus ist es wichtig, geplante Investitionen aufeinander abzustimmen, z.B. sollte bei der Planung eines Wärmeerzeugers eine eventuell geplante Gebäudehüllensanierung mit einbezogen werden.
Zur optimalen Planung und Dimensionierung von Sanierungsmaßnahmen, wird im ersten Schritt Transparenz benötigt. Die Lösung von othermo bietet neben dieser Transparenz schon bei bestehender Technik die Möglichkeit durch automatisierte Fernoptimierung Energie & CO2-Emissionen zu sparen.
Wenn Sie mehr über die Digitalisierung von Heizungsanlagen erfahren und diskutieren möchten, lade ich Sie herzlich ein, an unserem Seminar teilzunehmen. Dort haben Sie die Möglichkeit, direkt mit mir zu sprechen und Fragen zu stellen. Ich freue mich auf den Austausch!
Comments are closed