Status Quo
Der Blick in die Schlagzeilen aus dem Monat Oktober 2024 zeigt:
Auswirkungen für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
Starkregen spielt derzeit in Spanien eine alarmierende Rolle, da heftige Regenfälle zahlreiche Regionen in Fluten hüllen und immense Schäden hinterlassen. Das Land, das sonst für sein warmes, trockenes Klima bekannt ist, wird durch den Klimawandel zunehmend von Wetterextremen getroffen. Diese untypisch starken Regenfälle überschwemmen Straßen und beschädigen Infrastruktur, Häuser und Felder.
Starkregen ist für Wohnungsunternehmen in Deutschland zunehmend relevant, da extreme Niederschläge das Risiko von Schäden an Immobilien und Infrastrukturen erhöhen. Überschwemmungen und Wasseransammlungen können Keller, Tiefgaragen und Gebäudefassaden beschädigen und zu teuren Reparaturen führen. Zudem steigt der Druck auf die Unternehmen, vorsorgliche Schutzmaßnahmen wie verstärkte Entwässerungssysteme und bauliche Anpassungen einzuplanen. Diese Herausforderungen betreffen nicht nur den Schutz der Gebäude, sondern auch die Sicherheit und das Wohlbefinden der Mieter.
Die aktuellen Ereignisse verdeutlichen, wie dringend Schutzmaßnahmen gegen Extremwetter und eine Anpassung an die Klimaveränderungen erforderlich sind. Dies wird zu einer wichtigen strategischen Aufgabe für die Wohnungswirtschaft.
3 Fragen an…
Welche Vorbereitungen die Wohnungswirtschaft hier treffen kann, habe ich im Gespräch mit Christian Conrads, Direktionsbevollmächtigter Wohnungswirtschaft Underwriting, der Provinzial Versicherungen AG besprochen:
Bianca Skottki, EBZ Akademie: Wie gut sind deutsche Wohngebäude aktuell auf Extremwetterereignisse wie Starkregen vorbereitet, und sehen Sie hier einen Nachholbedarf?
Christian Conrads: Seit 2002 hat jedes zehnte Gebäude in Deutschland Schäden durch extreme Regenfälle erlitten. Der Klimawandel wird zu einem weiteren Schadenanstieg führen. Viele Gebäude haben keinen oder nur einen geringen Schutz gegen Überschwemmungen und witterungsbedingten Rückstau.
Bianca Skottki, EBZ Akademie: Welche rechtlichen Vorgaben oder baulichen Standards gibt es aktuell, die Immobilienbesitzer und Bauunternehmen in Bezug auf den Schutz vor Starkregen beachten müssen?
Christian Conrads: Z.B. der Bodenschutz gemäß Baugesetzbuch, um Bodenversiegelungen auf das notwendigste Maß zu begrenzen. Neben gesetzlichen Regelungen können u.a. Versicherer den Einbau einer Rückstausicherung verlangen, um Elementargefahren überhaupt abzusichern.
Bianca Skottki, EBZ Akademie: Wie sieht es mit der finanziellen Seite aus: Welche wirtschaftlichen Folgen haben Starkregenereignisse für die Wohnungswirtschaft, insbesondere in Bezug auf Versicherungen, Instandhaltung und Mietpreise? Wie wirkt sich Starkregen auf Versicherungsprämien für Wohnimmobilien aus?
Christian Conrads: Die Gefährdungsklassen für Hochwasser und Starkregen haben für Versicherer eine immer größere Bedeutung und werden regelmäßig angepasst. Vorschäden im Elementarbereich können zu Beitragserhöhungen führen. Je mehr Gebäude gegen Elementargefahren versichert werden, desto besser lässt sich die Gefahrtragung für einen Versicherer ausgleichen, um damit akzeptable Beiträge für die Wohnungswirtschaft dauerhaft anzubieten.
Haben Sie Interesse das Thema zu vertiefen? Dann melden Sie sich gerne zur Veranstaltung der EBZ Akademie zu dem Thema Starkregen an. Weitere Informationen unter folgendem Link: https://ebz-training.de/schutz-vor-starkregen-pravention-und-absicherung-fur-wohnungsunternehmen?termin=SVA012374
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